Freitag, 26. September 2008

Was bisher geschah

Nachdem ich meinen Blog schon sooo lange sträflich vernachlässigt hab, will ich meine werte Leserschaft nicht länger warten lassen und endlich wieder berichten.

Wo fang ich nur an? Denn eigentlich ist viel und doch absoulut nix passiert...

Das absolut beste voran: Ich war endlich am Meer!!! Der Strand war steinig, der Wind eisig und die Quallen zahlreich.. und doch: Wasser .. soviel, dass man drin schwimmen kann ... und Wellen... Einer der Gründe warum ich nach Odense gegangen bin, ist ja bekanntlich, dass es auf Fyn und somit auf einer Insel liegt und ich schon immer in der "Nähe" des Meeres wohnen wollte.

Aber erstmal langsam und nacheinander: An einem sonnigen Samstagmorgen im September machten sich 3 tapfere Mädels auf den Cottage Trip (= Hütten-Ausflug) zu rocken. Nachdem wir mit der üblichen und einkalkulierten Verspätung von ner halben Stunde los sind.
Als (Ex?) Aiesecer bin ich ja so einiges gewöhnt, was Unterkünfte angeht. Aber in eine rein zu gehen, wo erstmal der Alarm los geht.. das war selbst mir neu. Die zweite Überraschung war, dass sich ca. 80 Leute ein Klassenzimmer teilen sollten. Als ordentliche Deutsche überkamen mich natürlich Visionen von ordnungsgemäß gestapelten oder auch wahlweise an der Wand aufgereihten Menschen, die sich alle im Gleichtakt wenden müssen, damit es keine größeren Unfälle gibt. Zum Glück gab es dann noch einen zweiten Raum in dem die meisten Menschen unterkamen.. inkl. Platz zum wenden... wenn auch nicht viel mehr...

Aber wen interessieren schon Schlafplätze wenn draußen schönes Wetter und erst Mittagessenszeit ist? Richtig. Hungrige Studenten... die mangels jeglicher Planung der Organisatoren auch noch eine ganze Weile hungrig blieben... Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber es gab Sandwiches (100 für 100 Leute). Und ich danke hiermit meinen Karatelehrern und allen, die mir beigebracht haben im Anblick des Feindes standhaft zu bleiben und für mein Recht zu kämpfen. Ja es ging zu wie in einem Raubtierkäfig. Besonders blöd lief es für Nancy, denn die kam 5 Minuten zu spät und hatte somit als Mittagessen grade mal nen Apfel.

Es konnte ja nur besser werden...oder? Zunächst in Gruppen aufgeteilt sind wir zum Orientierungslauf aufgebrochen. Da ich zu dem Zeitpunkt schon seit Tagen eine dicke Erkältung hatte, war ich natürlich erpicht darauf mich nicht zu Tode zu hetzen und so war ich recht glücklich als unsere Gruppe sich im gemächlichen Trott vorwärts bewegt hat. Die Aufgaben waren.. naja: es gab Punkte für Akrobatik, Teamgeist, Aufgabenerfüllung und "sucking up" (ja genau.. das einschleimen beim Spielleiter gab Extrapunkte...)
Auf etwa dem halben Weg bot sich uns dann dieser Anblick: Toll, oder?




Zwischendurch wurden wir auch mit "dänischem Baileys" versorgt und ich habe gelernt, dass ich nicht so naiv sein sollte... denn das ist kein Jim Beam.. äh Baileys.. um genau zu sein war es ein Kräuter, der meinem schon so entzündenden Hals einfach ausgebrannt/ desinfiziert hat...

Nachdem wir also ca. 7,5 km gelaufen, Sackhüpfen absolviert, wie die Kaninchen (wegen der seitwärtssicht) Fußball gespielt und uns ausgezogen haben, hieß es abends noch: Bühne frei für die Stücke von H.C.Andersen in der Interpretation der Erasmusstudenten des Wintersemesters 2008/09.


Und dann endlich :) PAAAAAARRRRRRRTTTTTTYYYYY!!!!!!!



Zwar wär ich ein paar Mal beinahe erstickt dank dem Nebler und meiner Erkältung, aber tapfer wurde bis in den morgen gerockt, gefeiert und getrunken.

Und für einige ging es dann auch noch kuschelig im Bett zu :D



Am nächsten Morgen gab es sogar genug zu Essen für alle.. dafür aber keinen Kaffee, Tee oder irgendein Warmgetränk. Wer schon mal viele Menschen ohne Kaffee am Morgen gesehen hat, weiß bestimmt wie ungünstg diese Mischung ist...
Zu Hause bin ich dann auch erstmal ins Bett gefallen und hab geschlafen. Genau genommen hab ich den Montag auch noch durchgeschlafen, denn bis Dienstag war ich sowieso so gut wie stumm... Ich weiß ein Traum für euch.. ein Alptraum für mich. Aber da ich ja schnell tippen kann hab ich ohne bleibende Schäden überlebt. :D

In der Uni und auch sonst hat sich bei uns ziemlich der Alltag eingependelt... Ja auch Partys können Alltag sein. Einzig erwähnenswert war die Party letztes Wochenende. Warum diese besonders war? Weil es die erste, große Party in unserem Wohnheim war. Und das heißt keine 6 oder mehr Kilometer irgendwohin fahren und nüchtern bleiben um irgendwie den Heimweg meistern zu können. Also haben wir in einer Common Kitchen (Gemeinschaftsküche) ein kleines Vorspiel gehabt (Ja hier oben heißt das teilweise so! ;) ) und sind danach zur Signalparty gestartet. Das Spiel ist ziemlich simpel an so einem Abend: rot= ich hab einen Freund.. versuch es erst gar nicht, gelb= bin zwar vergeben, aber wenn du hübsch bist, geht vielleicht doch noch was und grün? tja vogelfrei ...
Nachdem Nancy mich dazu gebracht hat in grün hin zu gehen, hatte ich auch schon den ersten Typen an der Backe. Entschuldigt den abfälligen Ton, aber was denkt sich denn ein Typ, der mir grade mal bis zum Kinn geht und dem ich versucht habe unauffällig klar zu machen, dass ich kein Interesse habe? Salazar war gegenüber subtilen Hinweisen nicht aufnahmefähig. Ehrlich gesagt, hab ich mich zwischendruch gefragt, ob er überhaupt was mitkriegt, denn während ich in einem T-Shirt beinahe vor Hitze umgekommen wäre, ist er in ner Wolljacke rum gesprungen. Nun ja... ein Spanier, Dany, hatte dann zum Glück die Güte mich zu retten. Mit ihm hab ich dann noch den Rest der Nacht über die Unterschiede zwischen der deutschen und der spanischen Kultur philosophiert und bin dann schon wieder leicht nüchtern nach Hause ins Bettl gegangen.

Tja so sieht`s aus. Als Erasmusler erwarten irgendwie alle, dass man permanent nur am Feiern ist. Und Donnerstag, Freitag und Samstag sind als Minimum Partytage angesehen. Zum Glück muss man ja nicht überall hin, denn sonst wäre man a) blank (allein vom Klamottenaufhäng-Geld) und b) völlig fertig, wenn die Woche beginnt.

Und um zu vermeiden, dass ich völlig blank bin, entwickle ich mich langsam, aber sicher zum total versierten "Angebots-Checker". Naja was soll man machen, wenn das BAföG Amt nihct mit der Kohle rüberrückt?

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