Dienstag, 30. September 2008

becoming international

Wenn es alle tun, will ich auch mal *muhaha*

Für die meisten von uns ist es recht schwierig mit den Dänen ins Gespräch zu kommen. Überhaupt nicht schwierig ist es dagegen, ständig neue "Internationals" zu treffen und kennen zu lernen. Hier sind also einige der Leute mit denen ich meine Zeit verbringe.


Andreas (Spanien) und Hikaru (Japan)
Es gibt Gerüchte, dass Japaner furchtbar nett, aber auch ein klein wenig durchgeknallt sind. Sie sind wahr :)




Josephine
und Sofie, mein Buddy, beide Däninen












Mirek und Sarah, da Mirek Pole ist, erlaube ich mir auch hier künstlerische Freiheit bei der Darstellung des Namens und schreibe es so, wie ich es sprechen würde :)






?, Kathrin und Katrin aus Dtl.










Remi und Narius aus Litauen, Remi ist Sarahs Mitbewohner und offenbar begnadet im Fahrrad reparieren





Kitt aus New Mexico, USA






Spanier.. ich kenne eigentlich ihre Namen nicht, aber der in der Mitte, wollte, dass ich unbedingt ein Foto von ihnen mache, damit ich mal ein Bild von richtigen Männern hab.. oder so ähnlich.. hab ihn kaum verstanden bei dem Krach. Aber ich will euch natürlich kein so gelungenes Foto vorenthalten... :)

Maciek (Polen... ich weiß nicht ob man ihn wirklich so schreibt.. aber wie soll man das bei polnischen Namen auch wissen???) und Jenny aus Dtl.



Sarah, Aaron (USA), Nancy - in der A-Bar unserer Lieblingskneipe.



Auf dem Cottage Trip: Andrej (Rumänien), Greg (Polen - Greg ist die Version, die wir nutzen dürfen, weil wir seinen richtigen Namen einfach nicht aussprechen können, er hat eine Kamera auf die ich sowas von neidisch bin :D), Alex (Litauen) und Marco (Italien, sieht er nicht aus wie ein typischer Italiener? ;) )


Jenny und Daniel (USA), der Gute hat in Harvard studiert.. ich schätze mal danach ist selbst Dänemark vergleichsweise billig :D









Dearbhla (Irland, woher sonst???)









Die Andrejs 1&2 mit Gunnar (Dtl.) in der Mitte.
Mhm.. die Andrejs kennen wir (Nancy und ich) fast von Anfang an, denn Irena, Nancys Buddy, ist gut mit ihnen befreundet. Und sie machen uns das Leben manchmal nicht leicht, wenn es darum geht zu klären wen wir meinen, denn sie heißen beide Andrej, sind aus Rumänien, wohnen zusammen, sind offensichtlich dunkelhaarig und in diesem Fall hatten sie sogar das gleiche T-Shirt an.. naja fast. Versteht ihr das Problem?




Und last but definitely not least: die Gang*lach*

moi, die Nens, Sarah und Nina, alles deutsche Mädels

Natürlich fehlen noch ganz viele wie die polnischen Mädels mit denen ich gestern Abend in der Bar MauMau für Fortgeschrittene gespielt hab, Pablo und Carlos aus Mexico, die eigentlich Oscar und Ricardo heißen (aber das wär zu langweilig), Ozman aus der Türkei, Daniel aus Spanien usw. usw. usw.
Bestimmt seht ihr später noch den einen oder anderen auf Fotos.

Soweit von mir. Ich geh jetzt einkaufen, nachdem heute morgen der Ausflug ins Schwimmbad im wahrsten Sinne der Worte "ins Wasser gefallen" ist, dank einem spontanen Regenschauer...

So stay tuned for more ;)

Heute

Heute war ein toller Tag!

Ich bin heute morgen 9.30 von meinem Wecker geweckt worden, hab es geschafft ihn abzuschalten und tatsächlich wach zu bleiben.. lacht net! Ich bin nunmal kein "Morgenmensch" und alles was vor 12 stattfindet, ist per definitionem "Morgen".
Nachdem ich ein wenig Zeit beim Frühstück verloren hab - ja Frühstück! soll man ja essen... und is besser als mit leerem Magen radeln- bin ich die 8 km zur Uni lautstark mitsingend gefahren. Als ich ankam, hab ich festgestellt, dass ich nicht mal langsam war. Yeah Baby!! - Vielleicht wird es ja doch was mit der Kondition bis zum Ende des Semesters...
Die Uni verlief erträglich (eine Wiederholung von Hofstedes Kulturmodell fand ich unterhaltsam, denn ich musste nicht viel denken, da ich es schon kannte. Ich hab deshalb die Zeit genutzt und die beiden Jungs neben mir beruhigt, haben sich aufgeregt, weil Yugoslawien als Land dabei war... und auch noch in der falschen Spalte .. ihrer Meinung nach.. naja ..man weiß es net...) Danach gab es ein kurzes Gespräch mit den Leuten vom International Office über die Sinn- und Unsinnhaftigkeit von Bürokratie und anschließend noch eine Vorlesung die auch zu ertragen war. Ich langweil euch hier nicht weiter mit den Inhalten ;)

Während der zweiten Veranstaltung hat es dann plötzlich wie aus Eimern gegosssen. Aber wisst ihr was das Gute am dänischen Wetter ist? Es hört bestimmt gleich wieder auf. Tja und als ich mich wieder auf`s Rad geschwungen hab, hat es aufgehört gehabt und es war wieder schönes Wetter :D

Da die Zeit zu kurz zum heimfahren war, bin ich noch kurz einkaufen gewesen und dann ging`s ab zum Empfang beim Bürgermeister. Klingt unspannend? War aber toll! Ich hab noch nie einen angenehmere Rede von einem "Offiziellen" gehört. Der Mann hat nämlich gesagt, was gesagt werden musste: Odense (Ollinse- immer schön mit gerollter Zunge sprechen) ist eine tolle Stadt, wir alle lieben H.C.Andersen, schön das ihr da seid und guten Appetit! :)
Nachdem ich nur zum Frühstück was hatte, hab ich mir das nicht zweimal sagen lassen und es war lecker sag ich euch! Lachs, Krabben, Hühnchen auf Currry-Nudeln, Buletten, Käse, Trauben usw.
Ich glaub ich krieg gleich wieder Hunger bei dem Gedanken daran... :)

Der Tag endet für mich dann zu später Stunde noch in unserer Wohnheim-Bar, wo ein paar Polen versucht haben, mir Mackaou (?) beizubringen. Sie verglichen es fröhlich mit MauMau. Nur eben mit geschätzten 100 Regeln mehr.

So na dann gute Nacht euch allen. Ich geh jetzt schlafen, damit morgen auch wieder ein toller Tag wird. Ich plane einen Besuch im Schwimmbad... Na ma guggn :)

Freitag, 26. September 2008

Was bisher geschah

Nachdem ich meinen Blog schon sooo lange sträflich vernachlässigt hab, will ich meine werte Leserschaft nicht länger warten lassen und endlich wieder berichten.

Wo fang ich nur an? Denn eigentlich ist viel und doch absoulut nix passiert...

Das absolut beste voran: Ich war endlich am Meer!!! Der Strand war steinig, der Wind eisig und die Quallen zahlreich.. und doch: Wasser .. soviel, dass man drin schwimmen kann ... und Wellen... Einer der Gründe warum ich nach Odense gegangen bin, ist ja bekanntlich, dass es auf Fyn und somit auf einer Insel liegt und ich schon immer in der "Nähe" des Meeres wohnen wollte.

Aber erstmal langsam und nacheinander: An einem sonnigen Samstagmorgen im September machten sich 3 tapfere Mädels auf den Cottage Trip (= Hütten-Ausflug) zu rocken. Nachdem wir mit der üblichen und einkalkulierten Verspätung von ner halben Stunde los sind.
Als (Ex?) Aiesecer bin ich ja so einiges gewöhnt, was Unterkünfte angeht. Aber in eine rein zu gehen, wo erstmal der Alarm los geht.. das war selbst mir neu. Die zweite Überraschung war, dass sich ca. 80 Leute ein Klassenzimmer teilen sollten. Als ordentliche Deutsche überkamen mich natürlich Visionen von ordnungsgemäß gestapelten oder auch wahlweise an der Wand aufgereihten Menschen, die sich alle im Gleichtakt wenden müssen, damit es keine größeren Unfälle gibt. Zum Glück gab es dann noch einen zweiten Raum in dem die meisten Menschen unterkamen.. inkl. Platz zum wenden... wenn auch nicht viel mehr...

Aber wen interessieren schon Schlafplätze wenn draußen schönes Wetter und erst Mittagessenszeit ist? Richtig. Hungrige Studenten... die mangels jeglicher Planung der Organisatoren auch noch eine ganze Weile hungrig blieben... Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber es gab Sandwiches (100 für 100 Leute). Und ich danke hiermit meinen Karatelehrern und allen, die mir beigebracht haben im Anblick des Feindes standhaft zu bleiben und für mein Recht zu kämpfen. Ja es ging zu wie in einem Raubtierkäfig. Besonders blöd lief es für Nancy, denn die kam 5 Minuten zu spät und hatte somit als Mittagessen grade mal nen Apfel.

Es konnte ja nur besser werden...oder? Zunächst in Gruppen aufgeteilt sind wir zum Orientierungslauf aufgebrochen. Da ich zu dem Zeitpunkt schon seit Tagen eine dicke Erkältung hatte, war ich natürlich erpicht darauf mich nicht zu Tode zu hetzen und so war ich recht glücklich als unsere Gruppe sich im gemächlichen Trott vorwärts bewegt hat. Die Aufgaben waren.. naja: es gab Punkte für Akrobatik, Teamgeist, Aufgabenerfüllung und "sucking up" (ja genau.. das einschleimen beim Spielleiter gab Extrapunkte...)
Auf etwa dem halben Weg bot sich uns dann dieser Anblick: Toll, oder?




Zwischendurch wurden wir auch mit "dänischem Baileys" versorgt und ich habe gelernt, dass ich nicht so naiv sein sollte... denn das ist kein Jim Beam.. äh Baileys.. um genau zu sein war es ein Kräuter, der meinem schon so entzündenden Hals einfach ausgebrannt/ desinfiziert hat...

Nachdem wir also ca. 7,5 km gelaufen, Sackhüpfen absolviert, wie die Kaninchen (wegen der seitwärtssicht) Fußball gespielt und uns ausgezogen haben, hieß es abends noch: Bühne frei für die Stücke von H.C.Andersen in der Interpretation der Erasmusstudenten des Wintersemesters 2008/09.


Und dann endlich :) PAAAAAARRRRRRRTTTTTTYYYYY!!!!!!!



Zwar wär ich ein paar Mal beinahe erstickt dank dem Nebler und meiner Erkältung, aber tapfer wurde bis in den morgen gerockt, gefeiert und getrunken.

Und für einige ging es dann auch noch kuschelig im Bett zu :D



Am nächsten Morgen gab es sogar genug zu Essen für alle.. dafür aber keinen Kaffee, Tee oder irgendein Warmgetränk. Wer schon mal viele Menschen ohne Kaffee am Morgen gesehen hat, weiß bestimmt wie ungünstg diese Mischung ist...
Zu Hause bin ich dann auch erstmal ins Bett gefallen und hab geschlafen. Genau genommen hab ich den Montag auch noch durchgeschlafen, denn bis Dienstag war ich sowieso so gut wie stumm... Ich weiß ein Traum für euch.. ein Alptraum für mich. Aber da ich ja schnell tippen kann hab ich ohne bleibende Schäden überlebt. :D

In der Uni und auch sonst hat sich bei uns ziemlich der Alltag eingependelt... Ja auch Partys können Alltag sein. Einzig erwähnenswert war die Party letztes Wochenende. Warum diese besonders war? Weil es die erste, große Party in unserem Wohnheim war. Und das heißt keine 6 oder mehr Kilometer irgendwohin fahren und nüchtern bleiben um irgendwie den Heimweg meistern zu können. Also haben wir in einer Common Kitchen (Gemeinschaftsküche) ein kleines Vorspiel gehabt (Ja hier oben heißt das teilweise so! ;) ) und sind danach zur Signalparty gestartet. Das Spiel ist ziemlich simpel an so einem Abend: rot= ich hab einen Freund.. versuch es erst gar nicht, gelb= bin zwar vergeben, aber wenn du hübsch bist, geht vielleicht doch noch was und grün? tja vogelfrei ...
Nachdem Nancy mich dazu gebracht hat in grün hin zu gehen, hatte ich auch schon den ersten Typen an der Backe. Entschuldigt den abfälligen Ton, aber was denkt sich denn ein Typ, der mir grade mal bis zum Kinn geht und dem ich versucht habe unauffällig klar zu machen, dass ich kein Interesse habe? Salazar war gegenüber subtilen Hinweisen nicht aufnahmefähig. Ehrlich gesagt, hab ich mich zwischendruch gefragt, ob er überhaupt was mitkriegt, denn während ich in einem T-Shirt beinahe vor Hitze umgekommen wäre, ist er in ner Wolljacke rum gesprungen. Nun ja... ein Spanier, Dany, hatte dann zum Glück die Güte mich zu retten. Mit ihm hab ich dann noch den Rest der Nacht über die Unterschiede zwischen der deutschen und der spanischen Kultur philosophiert und bin dann schon wieder leicht nüchtern nach Hause ins Bettl gegangen.

Tja so sieht`s aus. Als Erasmusler erwarten irgendwie alle, dass man permanent nur am Feiern ist. Und Donnerstag, Freitag und Samstag sind als Minimum Partytage angesehen. Zum Glück muss man ja nicht überall hin, denn sonst wäre man a) blank (allein vom Klamottenaufhäng-Geld) und b) völlig fertig, wenn die Woche beginnt.

Und um zu vermeiden, dass ich völlig blank bin, entwickle ich mich langsam, aber sicher zum total versierten "Angebots-Checker". Naja was soll man machen, wenn das BAföG Amt nihct mit der Kohle rüberrückt?

Mittwoch, 3. September 2008

Endlich wieder Uni

Ja genau, während alle deutschen Studis sich noch über ihre vorlesungsfreie Zeit und ggf. über ihren Urlaub freuen, fängt für uns hier oben die Uni wieder an. Auf die Frage hin, was der Unterschied zwischen Chemnitz und Odense ist kann ich nur sagen: die Kantine, der Weg und die Technik. :)
Die erste Vorlesung in Dänemark ging mit ungefähr diesen Worten der Dozentin los: Hallo mein Name ist Jeanette Lemmergaard und ich glaube wir müssen uns um einen größeren Raum kümmern... Die Raumplanung versagt somit hier wie bei uns schon mal gerne. Die meisten Räume sind mit Beamern und ähnlichem Schnick Schnack ausgestattet, wie bei uns, dafür sind die PC-Pools sowohl gut versteckt, als auch relativ altertümlich. (Bin ich verwöhnt durch die Technische Uni.. ich glaube schon..)Übrigens wurde ich heute endlich aufgeklärt, warum Toiletten in dieser Uni fast immer bis zur Unkenntlichkeit getarnt sind: Als die Architekten diese Gebäude entwarfen -für die sie in Südeuropa angeblich auch gefeiert werden- haben sie eine Kleinigkeit vergessen... Ihr könnt euch sicherlich denken was. Und so wurden überall da wo noch etwas Platz war, also z.B. in den Katakomben und in den Säulen, Bäder eingebaut. Lustig an denen ist zu dem, dass es Unisex-Toiletten sind. Nein.. keine Etablisments für studentische Vergnügungen, sondern sowohl für Jungs als auch für Mädchen gedacht. Ihr könnt euch bestimmt mein Gesicht vorstellen als der Typ hinter mir dieselbe Toilette betreten hat... Ich hab schon an meinen Augen oder wahlweise meiner Intelligenz gezweifelt...

Ich schätze mit der Zeit gewöhnt man sich auch an solche Kleinigkeiten und kann sich auf das wesentliche Konzentrieren, nämlich das Studium. Bis jetzt klingen alle meine Veranstaltungen vielversprechend, wobei ich den beinahe Herzinfarkt nicht verhindern konnte, als ich erfuhr, das ich alles in allem um die 500€ für Bücher hätte ausgeben sollen. Aber da die meisten Dänen auch kein Geld im Überfluß haben, gibt es zu Glück auch hier ausreichend viele Copy Shops in denen man die wichtigsten Teile kopieren kann.

Und so starte ich wie jedes Semester ins Semester mit der Annahme: Dieses Semester wird alles anders. Und wer weiß vielleicht klappt es ja diesmal.